Der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof erzählt in seinem Spielfilm A Man of Integrity vom Kampf eines Einzelnen gegen ein übermächtiges System. Beim Filmfestival in Cannes 2017 wurde sein Drama mit dem Preis als bester Film in der Sektion «Un Certain Regard» ausgezeichnet. In iranischen Kinos darf das Drama nicht gezeigt werden. Zu heikel sind die Themen, die der Filmemacher auf die Leinwand bringt: Er rückt den Filz, der Staat, Wirtschaft und Justiz beherrscht, in den Fokus und zeigt den Alltag auf dem Land, in dem Sittenwächter die Bevölkerung schikanieren.
Mit schlichten Bildern und einer Geschichte, die bis zur letzten Minute fesselt, entfaltet Mohammad Rasoulof für das Kinopublikum, was es bedeutet, in einer durch und durch korrupten Gesellschaft zu leben. Welche Chance hat ein Einzelner, der gegen ein übermächtiges System opponiert? Ist es überhaupt möglich, in einer korrupten Gesellschaft Würde und moralisches Rückgrat zu wahren? Lädt Schuld auf sich, wer das Monster der Korruption füttert, um zu überleben? «In diesem Land bist du entweder Unterdrücker oder Unterdrückter», sagt eine Freundin aus Studienzeiten zu Reza. A Man of Integrity zeigt, dass die Grenze zwischen beiden Rollen verschwommener sind, als einem lieb ist.